Stilmuster sind die Pinsel der Zukunft
Interessant, dass das Pariser Kollektiv Obvious seit 2017 Kunstwerke sich selbst schaffen lässt, die mit zwei gegeneinander arbeitenden neuronalen Netzen interagieren.
Als Ergebnis entstehen Bilder, die von Maschinen erschaffen sind, gefüttert mit Stilmustern:
"Die Mitglieder von Obvious fühlen sich in ihrer Rolle als Künstler nicht beeinträchtigt, wenn sie mit künstlicher Intelligenz arbeiten. Sie müssen umfangreiche Arbeit leisten – ein Thema wählen, die Werke auswählen, mit denen die neuronalen Netze „gefüttert“ werden, den Algorithmus programmieren, den Output auswählen und sich auf ein Medium einigen -, bevor die Maschine ihren Beitrag zum Kunstwerk leisten kann."
Klingt das so, als würde der Mensch die Maschine füttern - möglicherweise ähnlich zu dem Prozess, mit dem Leinwand vom Pinsel durchtränkt wird? Dann wäre die Schnittstelle zum Kunstwerk zukünftig nicht mehr der Pinsel, sondern das Stilmuster?
Ein Beispiel: Fast schon mystisch, welche Art "Kunstwunder" entsteht, wenn ich z.B. diesen Ausschnitt der Videoüberwachung beim Einbruch in das "Grüne Gewölbe" in Dresden als Bildbasis nehme, und...
...dieses Bild mit dem Stilmuster verarbeite, den das Foto einer Theaterperformance mir gibt:
Es entsteht etwas Unglaubliches: man kann das Gesicht des Einbrechers deutlich wahrnehmen - Illusion, Manipulation oder KI-basierte Bildanalyse?
von Peter