Neue Forderungen: Wackelt der "Elbtower"?

Der geplante Bau eines Wolkenkratzers an den Hamburger Elbbrücken ist offenbar noch lange nicht sicher. Am Dienstag haben die Fraktionen von SPD und Grünen überraschend einen Zusatzantrag in den Haushaltsausschuss eingebracht. Darin forderten die Regierungsfraktionen vom Investor, dem Karstadt-Eigner René Benko, zahlreiche neue Zusagen. Der Ausschuss stimmte dem Antrag am Abend zu.

Die Bedingungen, die Grüne und SPD nun stellen, gehen sehr viel weiter als bisher: Unter anderem wird gefordert, dass der Bauherr vor Baubeginn verbindliche Mietverträge für 30 Prozent der geplanten rund 70.000 Quadratmeter Bürofläche mit einer Mindestlaufzeit von mindestens fünf Jahren nachweist. Für das geplante Hotel wird ein verbindlicher Pachtvertrag über 15 bis 20 Jahre verlangt. Außerdem soll sich die Stadt verpflichten, nicht selbst Flächen in dem Gebäude anzumieten.

Stapelfeldt optimistisch - Opposition skeptisch

Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeld glaubt trotz der neuen Auflagen an eine Verwirklichung des Projekts. Die Bedingungen, die die Stadt Benko zusätzlich aufbürde, seien streng, aber erfüllbar, sagte die SPD-Politikerin. Sie gehe nicht davon aus, dass der Investor abspringe. Der Bauherr selbst äußerte sich bisher nicht. Die Opposition ist skeptischer: Der CDU-Abgeordnete Thilo Kleibauer sagte, mit den Plänen werde das Prestigeprojekt von Olaf Scholz jetzt offenbar komplett in Frage gestellt. Die Linken-Politikerin Heike Sudmann erklärte, der "Elbtower" werde nun sicherlich bald Geschichte sein, die Risiken seien zu groß.

Weiterlesen