Londoner Auktion gegen die Benachteiligung von Künstlerinnen

Nachricht von derstandard.at vom 9. Februar 2016

Erstmals eigene Sektion für Frauen beim Auktionshaus Bonhams – SammlerInnen sollen zum Umdenken bei ihren Angebotspraktiken bewegt werden

London. Gegen die Benachteiligung von Künstlerinnen gegenüber ihren Kollegen will das Londoner Auktionshaus Bonhams vorgehen. Bei einer Auktion am 11. Februar werden erstmals fünf Werke von Frauen in einer eigenen Sektion aufgelistet. Nach Recherchen von Bonhams stammt nur ein kleiner Teil der bei Auktionen angebotenen Werke von Frauen, kaum eines tauche unter den Toperlösen auf. Ralph Taylor, Bonhams-Direktor für Nachkriegs- und Zeitgenössische Kunst, sagte, es gehe darum, eine Diskussion anzuregen, mit der SammlerInnen zum Umdenken bei ihren Angebotspraktiken bewegt werden könnten. - 

Genderfrage?

Kein Kriterium Während es beim Auktionshaus Christie's keinen Kommentar gab, erklärte Sotheby's-Expertin Bastienne Leuthe: "Tatsächlich sind zu wenig Künstlerinnen in den Auktionen vertreten. Dennoch Künstlerinnen eine eigene Auktion zu widmen, ist schwierig, unter anderem weil die Werke unterschiedlich sind und die Genderfrage kein Kriterium sein sollte, um über Qualität und Aufbau einer Auktion zu entscheiden." (APA, 9.2.2016)